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Podiumsgespräch in der Evangelischen Stadtkirche in Darmstadt. Von links: Dr. Annette Laakmann (Studienseminarleiterin für Gymnasien), Prof. Dr. Jens Schneider (TU Darmstadt), Dekan Dr. Raimund Wirth, Dr. Martin Zentgraf (Vorstand Hess. Diakonieverein) und Karsten Wiegand (Intendant des Staatstheaters Darmstadt).

Unter dem Motto „Drei Jahre nach dem Lockdown“ hatte die Evangelische Kirche Darmstadt am 18. März 2023 um 17 Uhr zum Rückblick auf die Corona-Zeit eingeladen. Auf dem Programm standen „Dialog, Dank und Fürbitten“ unter der Leitung von Dekan Dr. Raimand Wirth. Gefordert wurde mehr wissenschaftliche Debatte statt ideologischer Streit, eine offene Fehleranalyse, mehr Selbstverantwortung, eine Unterscheidung zwischen Correlation und Causalität, sowie ein stärkerer Blick auf Kollateralschäden.

Der Dialog fand nur auf dem Podium statt und er war auch noch sehr zaghaft, denn Maßnahmenkritiker waren nicht eingeladen. Dennoch gab es interessante Einblicke in das Seelenleben derer, die mitgemacht hatten. Man traute sich, die Kritikpunkte anzusprechen, die ohnehin mittlerweile im Mainstream angekommen sind. Das war nicht übermäßig viel und Dr. Martin Zentgraf vom Vorstand des Hessischen Diakonievereins zeigte sich „dankbar“ für die schnelle Verfügbarkeit der Corona-Impfstoffe, die angeblich viele Menschenleben gerettet hätten.  Er steht erst am Anfang der Aufwachphase, aber immerhin nahm er eine „neue Szene von Gurus“ wahr. Dazu zählte er „Drosten, Kekulé und Lauterbach wollte auch mit dabei sein.“ Zudem verwies er darauf, dass die Entscheidung, Schulen und Kindergärten zu schließen, aus heutiger Sicht falsch war.

Dr. Annette Laakmann, Leiterin des Hessischen Studienseminars für Gymnasien in Darmstadt, ging nicht direkt darauf ein, verwies aber auf die gravierenden Folgen der Lockdowns und der damit verbundenen Verunsicherung auf junge Menschen. Sie äußerte die Befürchtung, dass man bisher noch zu wenig gelernt habe aus den 3 Jahren Pandemie. Alle Podiumsteilnehmer werden entweder vom Staat oder von der Kirche bezahlt und dürften die volle Wahrheit gar nicht aussprechen, selbst wenn sie diese erkannt hätten. Daher sprachen auch alle noch brav von der „Pandemie“, ohne diese in Frage zu stellen.

Das während der „Pandemie“ ideologisch erzwungene Wir und den harten Streit um die Frage, ob das Virus vom Fischmarkt oder aus dem Labor kam, kritisierte Karsten Wiegand, Intendant des Städtischen Theaters Darmstadt. Die dritte Theorie, dass das Virus nur durch eine PCR herbeigetestet wurde, sprach er nicht an. Vielleicht kennt er die gar nicht. Karsten Wiegand kritisierte die Überreglementierung bei den Pandemiemaßnahmen, die ein negatives Menschenbild offenbart hätte: Die Verantwortlichen scheinen die Menschen für ziemlich unfähig zu halten.

Annette Laakmann merkte dazu an, dass viele Menschen nicht krisenfest seien. Die Schule müsse mehr darauf fokussieren, „mündige und starke Menschen“ in Schulen heranzuziehen. Prof. Jens Schneider sieht diese Erziehungsaufgabe eher bei den Familien, denen man diese Verantwortung geben sollte. Man müsse mehr Kontroverse zulassen. Das Publikum hatte keine Möglichkeit, Fragen zu stellen. Aber nach den zwei Podiumsrunden, drei Liedern, Vater unser, Fürbitten und Segen gab es die Möglichkeit zum Gespräch mit den Referenten in informeller Runde. Ich wies Frau Laakmann darauf hin, dass die Menschen die staatlichen Narrative um so unkritischer geglaubt haben, je länger sie auf staatlichen Bildungseinrichtungen waren. Da Frau Laakmann, die in der evangelischen Kirche aktiv ist, beklagt hatte, dass die Gesellschaft noch immer gespalten ist, erzählte ich ihr vom Vortrag von Pfarrer Michaelis zwei Tage vorher in Seeheim: Er hatte erklärt, dass gemäß dem Katechismus die Voraussetzung für Vergebung ist, dass der Sünder Buße tut, umkehrt und den Schaden wieder gut macht. Sie verzog ein wenig die Miene, widersprach aber nicht.

Im Gespräch mit Prof. Schneider zeigte ich mich schockiert, dass Herr Zentgraf noch immer glaubt, dass die Corona-Impfung zu einer Verringerung der Todesfälle geführt habe. Dazu meinte Prof. Schneider, der mehr Kompetenz in Sachen Statistik angemahnt hatte, dass man noch zu wenig Daten habe, um die Frage einer positiven Impfwirkung abschließend zu klären.

Allen Referenten und dem Dekan Raimund Wirth drückte ich einen Flyer von Eltern stehen auf e.V. mit unseren Forderungen zur Aufarbeitung der Plandemie in die Hand und zur „Überwindung der Spaltung“ gab ich den Tipp, die Maßnahmenkritiker beim Dialog auch zu Wort kommen zu lassen. So als Auftakt einer Dialog-Veranstaltungsreihe wäre die Veranstaltung OK gewesen. Aber leider hörte ich, dass sich Dekan Wirth bereits Gedanken über das Thema für die nächste Veranstaltung macht. Ich schlug ihm vor, über den „Klimalockdown“ zu sprechen, der ja jetzt nun nach dem Coronalockdown anstehe. Aber das Klima-Thema hatte er wohl schon mal. Er wollte mal ein neues Thema aufgreifen.

Dass Dekan Wirth keine weitere Veranstaltung zu Corona machen will, kann man ihm bei lediglich ca. 40 Teilnehmern, die in der großen Stadtpfarrkirche recht verloren aussahen, nicht verübeln – zumal in der ganzen Stadt Plakate standen. Andererseits lag es sicherlich auch am Podium. Wäre der Corona-kritsche Arzt Dr. Gunter Frank mit dabei gewesen, wären sicher mehr Leute gekommen. Aber eine stärkere Präsenz von Corona-Maßnahmenkritikern wäre hilfreich gewesen. Dekan Wirth hätten nach der Veranstaltung 20 Leute ansprechen müssen mit der Botschaft, „guter Ansatz, aber die Kritiker haben auf dem Podium gefehlt“.

Dr. Christian Steidl

Vorsitzender von Eltern stehen auf e.V.