Mit großer Bestürzung und Trauer teilen wir die Nachricht vom Ableben des Schriftstellers, Lehrers und Philosophen Gunnar Kaiser mit. Gunnar Kaiser verstarb am 12. Oktober 2023 und hinterlässt eine bedeutende Lücke in der Welt des Denkens und Bildungswesens.

Er war weithin bekannt für seine tiefgründigen Analysen der gesellschaftlichen Entwicklung, insbesondere im Kontext der Coronakrise, die von tiefgreifender Spaltung geprägt ist. Trotz dieser Spaltung glaubte er fest an die Gestaltungskraft des Menschen und das Streben nach Mündigkeit.

Eine persönliche Entscheidung von Gunnar war es, den Schuldienst zu quittieren. Dieser Schritt war geprägt von seiner Überzeugung, dass die Maßnahmen, die den Schülern in dieser Zeit zugemutet wurden, einer “Schwarzen Pädagogik” gleichkamen, die er als verantwortungsbewusster Pädagoge nicht unterstützen konnte.

Sein Wunsch und sein Engagement galten einem neuen Bildungssystem, das dringend notwendig sei, da das alte System an seine Grenzen gestoßen ist.

Gunnar Kaiser war nicht nur ein Denker, sondern auch ein Visionär, der sich dafür einsetzte, gemeinsam mit Lehrern und Eltern ein Bildungssystem aufzubauen und zu etablieren, das den Anforderungen und Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft gerecht wird.

Sein Erbe wird in den Werken, Ideen und im Engagement für eine bessere Bildung und Gesellschaft weiterleben. Gunnar Kaiser wird in unseren Herzen und Gedanken stets präsent sein.
Deshalb schließe ich diesen Text mit einem Zitat von Gunnar ab:
„Es ist ja alles nicht so kompliziert. Und auch nicht schwer zu verstehen: Freiheit und Selbstbestimmung sind die Voraussetzungen für ein Leben in Würde und Glück. Wir wollen in Ruhe gelassen werden von den Zumutungen einer übergriffig gewordenen Obrigkeit. Wir wollen nicht wie unmündige Kinder behandelt werden.
Wir wollen frei sein und unser Leben selbst bestimmen.
Wir wollen einfach sein.“

(Gunnar Kaiser)

Cristin Burg, 24. Oktober 2023