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Über Lehrer, Gelehrte und Weise

Der Über-Blick Engelflügel

Jegliches erdenkliche Maß ist voll, übervoll. Jeglicher erdenkliche Bogen ist zum Bersten überspannt. Jeglichem erdenklichen Fass schlägt es den doppelten Boden aus.
Alle diese Synonyme für etwas ganz und gar Ungeheuerliches schossen mir durch das Formulierungshirn, als ich die Meldung vernahm, der Deutsche Lehrerverband und auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft spreche sich gegen eine Beendigung der Maskenpflicht in Schulen aus.
Da stellt sich mir doch die Frage, ob die heutigen Lehrer mit den Gelehrten der Antike, mehr noch mit den Weisen jener Zeit irgendetwas gemein haben, und ich meine damit nicht die Kenntnis des Lateinischen und Altgriechischen. Selbst die gründliche Auseinandersetzung mit mancher philosophischen Schrift hätte Bewusstseinsprozesse in Gang setzen können, die der Lehrerschaft der Moderne schlicht zu fehlen scheinen.
Aber auch die Naturwissenschaftler des Altertums waren als Naturphilosophen immer auf der Suche nach dem großen und ganzen Urprinzip des Universums.
Sie waren noch im Besitz jener Kardinaltugend namens Weisheit, die so unendlich viel mehr ist als bloße Sachkenntnis, die der Lehrer von heute sich selbst als Lernender aneignete und als Lehrender an die zu Lehrenden weitervermittelt.
Aber was bleibt bei dieser Art der bloßen Wissensvermittlung auf der Strecke?
Alles das, was bei Pestalozzis Menschenbildung zutage tritt und als Lernen mit Hirn, Herz und Hand vermittelt wird.
Und die Liebe zur Weisheit, Philosophie, der Hunger danach, den Dingen auf den Grund zu gehen, mehr wissen zu wollen als das, was evident ist und von momentanen Befindlichkeiten beeinflusst.
Denn da stehen Pädagogen vor Kindern, die sich vor Kindern fürchten und die keine Fragen stellen und keine Fragen zulassen. Die in ihrer Angst derart gefangen zu sein scheinen, dass sie den ihnen anvertrauten Kindern weder Vorbild noch zumutbar sein können, sondern einzig Belastung und Zumutung für sie sind.
Deshalb mein Appell an die Lehrerschaft: Begebt euch in Psychotherapie und hört auf, die gesunde Entwicklung der jungen Generation zu vereiteln.
B. M.

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